Wald und Klima Interdependez


Man sagt, dass unser Planet ca. 4,6 Milliarden Jahre alt ist. Seit ca. 400 Millionen Jahren gibt es die Bäume auf der Erde und erst damit wurde das Klima so stabil, dass sich 100 Millionen Jahre später Lebensformen wie der Mensch entwickeln konnten. Warum??

 

Das Geben und nehmen zwischen Flora und Fauna

Die Interdependenz von Flora und Fauna, d.h. von Pflanzen, insbesondere dem Ökosystem Wald und von Wasser, Sauerstoff und einem gewissen Temperaturrahmen abhängigen Lebensformen besteht letztendlich darin dass die einen die andern "ernähren" und sich gegenseitig ihre Lebensräume stabil halten.

 

Die Flora ernährt die Fauna über Ihre essbaren Produkte und den Sauerstoff, den die Fauna zum Leben braucht. Die Fauna wiederum erhält die Flora dadurch dass die Lebewesen Kohlenstoff ausatmen, den die Pflanzen einatmen, Samen weitertragen und die Ausscheidungen und Körper der Lebewesen immer wieder zu Erde werden, wovon sich die Pflanzen dann wiederum ernähren. 

 

Es geht sogar noch weiter: Die größeren Pflanzen, die Bäume, insbesondere wenn sie in einem gesunden Verbund stehen tragen enorm zum Erhalt des lokalen Wasserkreislaufs bei. Desweiteren sind Wälder Kohelnstoffspeicher, Schadstoffneutralisatoren und natürlich Lebensraum und selbst Lebewesen.

 

UNBEWIRTSCHAFTETE Wälder stabilisieren das Klima und tragen erheblich zur biologischen Vielfalt bei,

sie sind wichtig für uns Menschen sowie für alles Leben auf diesem Planeten.

 

Der Wald als Kohlenstoffspeicher

Wälder beeinflussen das Klima nicht nur lokal und regional, sondern auch auf globaler Ebene, was bei einer Betrachtung des Kohlenstoffkreislaufs deutlich wird. Kohlenstoff ist elementarer Bestandteil organischen Materials, also für das Leben an sich. In Verbindung mit Sauerstoff bildet Kohlenstoff jedoch Treibhausgase wie CO2. Aus drei Tonnen Kohlenstoff (C) entstehen dabei elf Tonnen CO2. An Land ist Kohlenstoff in der Vegetation und den Böden gespeichert. Wälder sind also gigantische Kohlenstoffspeicher. Sie speichern etwa die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs in ihrer Vegetation und im Waldboden. Insgesamt sind in Wäldern 1.146 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gebunden, davon 359 Milliarden Tonnen in der Waldvegetation und 787 Milliarden Tonnen im obersten Meter des Waldbodens. Also enthält der Waldboden derzeit mehr Kohlenstoff als die Atmosphäre.

 

Insbesondere unsere Urwälder mit alten Bäumen und tropische Wälder, deren Speicheranteil bei ca. 50% liegt, sind hier von Bedeutung. Wenn diese Wälder gerodet werden, wird ein Großteil des Kohlenstoffs freigesetzt, was sich mit dem Sauerstoff der Lust zu Kohlendioxid verbindet und unsere Atmosphäre zusätzlich belastet.

 

Der Wald als Sauerstoffproduzent

Während des Wachstums entziehen die Bäume der Atmosphäre Kohlendioxid und geben Sauerstoff ab. Photosynthese heißt dieser Vorgang, der Wälder zu einer riesigen Sauerstofffabrik macht. 

Laubwälder produzieren jedes Jahr 15 Tonnen Sauerstoff pro Hektar, Nadelwälder kommen sogar auf 30 Tonnen pro Hektar und Jahr.

 

Der Wald als Schadstoffneutralisator

Unsere Wälder leisten Beachtliches hinsichtlich ihrer Filterfunktion: Ein einziger Hektar Wald filtert pro Jahr bis zu fünfzig Tonnen Ruß und Staub aus der Atmosphäre.

 

Der Wald als Grundwasseretention

In Deutschland ist der Waldboden der größte Süßwasserspeicher. Der Waldboden saugt das Regenwasser wie ein Schwamm auf. Besonders die obere, humusreiche Erdschicht kann sehr viel Regenwasser aufnehmen und speichern. Bis zu 200 Liter Wasser können sich unter einem Quadratmeter Waldboden ansammeln. Dabei fließt das Regenwasser in die Hohlräume von kleinen Poren, Ritzen, größere Spalten und den unterirdischen Gängen der Tiere und zwischen die Wurzeln. So ist der Waldboden ein gigantischer Grundwasserspeicher und schützt die umgebende Natur vor Dürre und Überschwemmungen.

 

Zudem steuern Wälder als größte terrestrische Kohlenstoffspeicher Verdunstung, Wasserkreisläufe und so das Wetter. Zusammenhängende Waldflächen funktionieren wie riesige Klimaanlagen. Die Bäume setzen die auf ihre Kronen einstrahlende Sonnenenergie in Wasserdampf um, der einen kühlenden Effekt auf die Atmosphäre hat. Der derzeitige rapide Waldverlust trägt maßgeblich zum Klimawandel bei. Rund 13 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen stammen aus der Vernichtung von Wäldern. 

 

Der Wald als Lebensraum

Wir Menschen brauchen und schätzen den Wald als Erholungsraum, Rohstofflieferant, "Klimaanlage" und – vor allem im Gebirge – als "Lebensversicherung" gegen Lawinen, Muren und Hochwasser. Doch für zahllose Tier-, Pflanzen- und Pilzarten ist der Wald einfach ihr Lebensraum, der ihnen Nahrung, Wohnung und Schutz bietet.

 


Ein gefährlicher Kreislauf droht uns, wenn Wälder aufgrund des Klimawandels großflächig absterben. Die gewaltigen Mengen an Treibhausgasen, die dabei in die Atmosphäre freigesetzt werden, heizen den Klimawandel weiter an. Beschleunigt wird dieser Kreislauf durch illegalen und nicht nachhaltigen Holzeinschlag, Brandrodung und die Erschließung und Zerschneidung der letzten großflächigen unberührten Waldgebiete.

 

Wir müssen überhaupt nicht darüber diskutieren, ob wir unsere Pflanzenumwelt, unsere Wälder brauchen oder nicht. Uns verbleiben aktuell lediglich 30% bewaldeter Fläche unseres Planeten. Es verschwinden davon pro Minute 35 Fußballfelder. Darüber kann man nicht mehr nur reden. Wir müssen zurückgeben. Die Erde braucht wieder mehr Bäume damit sich das Klima so erhalten kann, dass auf dem Planeten Leben möglich ist. vor allem solche, die sich in einem gesunden System entwickeln und alt werden dürfen.